Wie kann das gehen, mit der Energiewende? Zur Beantwortung dieser oft gestellten, einen großen Frage werden viele kleine und auch größere Schritte nötig werden. Um eine Vorstellung von unserem Weg dahin zu bekommen reisten Hans-Peter Trierweiler und Sebastian Fontaine am 24.05.2023 zur e-world nach Essen. Auf dem Branchentreff der europäischen Netzbetreiber ging es um Strom, aber natürlich auch um Wasserstoff und Wärme. Mit der Teilnahme am HyLand Wettbewerb sind wir in der Gemeinde Perl in der Vorreiterrolle und als CDU wollen wir weiter Gas geben.

So strebt man die Ansiedlung eines Elektrolyseurbetriebes in Perl-Besch an. Ein Elektrolyseur ist Kernbaustein der vorgesehenen Wasserstoffproduktion, er spaltet Wasser mit Hilfe von, wenn irgendwie möglich, grünem Strom in die Elemente Wasserstoff und Sauerstoff und liefert als Nebenprodukt thermische Energie, die wiederum im Rahmen eines Nahwärmenetzes für die Beheizung von Gebäuden genutzt werden kann. Kurzfristig gibt es bereits einen Interessenten für den Bau eines Elektrolyseurs in Perl-Besch. Da Wettbewerb bekanntlich das Geschäft belebt und durchaus mittelfristiges Potential für weitere Kapazitäten gesehen wird, wurden im Rahmen der Präsentationen des New Energy Systems Forum die folgenden Anbieter von Elektrolyseuren angesprochen: Maren Preusss von der Firma Sunfire und Gulnaz Badaeva von der Firma HH2E.

Mit beiden Ansprechpartnern wurde eine Kontaktaufnahme zu den Gremien der Gemeinde Perl zum Zweck der Vorstellung Ihrer Firmen vereinbart.

In den kommenden Jahren wird insgesamt ein enormer Zubau an EE erforderlich und dadurch haben wir das Potential erheblichen die regionalen Wertschöpfung in Perl zu fördern. 

Simon Behrens von der Regulierungsbehörde wies in seinem Vortag unter anderem auf die große Bedeutung verlässlicher Vorgaben und damit Planungssicherheit hin. Nur so kann Kapital langfristig investiert werden.

Anton Burger zeigte auf welche Lenkungswirkung Preise auf die Entscheidungen zu Investitionen in die eine oder andere Technologie haben. Bei der Erstellung des letzten Weißbuches ging man deshalb davon aus, dass Preisspitzen im Energiemarkt (Strom, Gas, flüssige Brennstoffe, etc.) durchaus sinnvoll sein können. Auch die französische Regulierungsbehörde war mit vor Ort und sprach über den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist im europäischen Energiemarkt so selbstverständlich wie bei uns im Dreiländereck. An jedem Forum gab es Übersetzerkabinen! 

Das letzte Jahr hat mit den stark gestiegenen Energiepreisen wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, dass man auch vor Übertreibungen des Marktes nicht gefeit ist. Die Politik muss wachsam bleiben und gegebenenfalls beherzt eingreifen. Vor allem große, unvorhergesehene, globale Ereignisse bedürfen einer kompetenten Führung.

Zugegeben, in Perl ist unser Einfluss auf solch große Ereignisse begrenzt. Sich über die Thematik zu informieren und es nicht bei bloßen Stammtischparolen zu belassen, das sehen wir allerdings als unsere basisdemokratische Pflicht an. Und nach der Reise können wir bestätigen: Es ist hoch spannend, lehrreich und macht so durchaus Freude. Jetzt arbeiten wir weiter an konkreten Maßnahmen hier vor Ort, in dem beruhigenden Wissen, dass wir auf dem Weg in guter Gesellschaft sind.