Nahwärme Borg
14.03.2022
Antrag der CDU-Fraktion des Gemeinderats Perl „Prüfungsauftrag Machbarkeitsstudie zur Verwendung von Nahwärmeenergie aus der Biogasanlage Borg in Wohnimmobilien der geplanten Erweiterung Baugebiet Auf dem Waas Borg“ zur 29. Sitzung des Bauausschusses am 24.03.2022
Die tragischen Ereignisse in der Ukraine haben uns überdeutlich vor Augen geführt, in welch fataler Abhängigkeit sich Deutschland durch den Import fossiler Brennstoffe befindet. Dies in Verbindung mit den unübersehbaren negativen Folgen des Klimawandels lässt es als geboten erscheinen, jede sich bietende Möglichkeit zur Nutzung erneuerbarer Energien, auch auf der Ebene der Gemeinde Perl, zu nutzen. Das gilt umso mehr, wenn sich dadurch die Wertschöpfung vor Ort steigern lässt, denn dann verbindet sich ökologische und ökonomische Vernunft.
Die Familie Rock betreibt seit 2014 eine Biogasanlage in Perl-Borg. In der Biogasanlage wird durch anaerobe Fermentation von Biomasse, die zu ca. 74 % aus landwirtschaftlichen Sekundärrohstoffen wie Gülle und Hühnermist und zu ca. 26 % aus Zusatzstoffen wie Grasschnitt oder Maispflanzen besteht, Biogas erzeugt. Der Hauptbestandsteil des Biogases, Methan, wird in zwei Blockheizkraftwerken in elektrische Energie umgewandelt, bei der Abwärme (thermische Energie) anfällt:
Blockheizkraftwert „Schnell“
Elektrische Leistung: 250 kW
Thermische Leistung: 220 kW
Blockheizkraftwert „Hagl“ (MAN Motor) 2019
Elektrische Leistung: 250 kW
Thermische Leistung: 274 kW
Laut Auskunft des Betreibers wird die thermische Leistung nur zu einem geringen Teil innerbetrieblich genutzt. Offensichtlich reicht bereits die elektrische Energie zum wirtschaftlichen Betrieb der Anlage. Die thermische Energie könnte darüber hinaus als Wärmequelle für Wohnimmobilien, die in der geplanten Erweiterung des Baugebiets „Auf dem Waas“ in Borg errichtet werden sollen, herangezogen werden. Die Entfernung zwischen der Biogasanlage und den zu errichtenden Wohnimmobilien beträgt weniger als 900 m, so dass die energetischen Leitungsverluste akzeptabel erscheinen. Ohne zusätzlichen Ressourcenverbrauch könnte der energetische Nutzen dieser Anlage quasi verdoppelt werden. Die prozentuale Abhängigkeit der Gemeinde von Energieimporten würde entsprechend verringert während die Wertschöpfung innerhalb der Gemeinde langfristig und zuverlässig angehoben werden könnte.
Die Gemeindeverwaltung Perl wird gebeten, in Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanager die folgenden Aspekte im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen:
Dr. Hans-Peter Trierweiler
Vorsitzender der CDU Fraktion Gemeinderat Perl