Nach zehnjähriger französischer Besatzung wurden Bestrebungen Frankreichs publik, das Saarland in sein Staatsgebiet „einbürgern“ zu wollen und es endgültig an sich zu binden. Im Hinblick darauf erreichte Konrad Adenauer in intensiven Verhandlungen mit Charles des Gaulle in Paris, dass die Saarländer mittels Abstimmung selbst entscheiden können, ob sie Frankreich oder Deutschland zugehören wollen. Diese zentrale Nationalitätenfrage bewegte auch die kommunalen politischen Kräfte.
Die CDU, die für die Rückeingliederung in die Bundesrepublik Deutschland eintrat und daher in der Bevölkerung entsprechenden Zuspruch besaß, war zunächst im Saarland nicht zugelassen.
Für die Rückeingliederung in der Bundesrepublik stritten neben der CDU auch die FDP/DPS und die SVP. Dem gemeinsamen politischen Streben einen Namen verleihend, nannten sie sich „Heimatbund – Parteien“ und traten damit in Opposition zu der „JOHO“ –Regierung, die entschieden gegen sämtliche Aktionen, öffentliche Veranstaltungen, das Aufhängen von Plakaten und das Verteilen von Handzetteln Stellung bezog.
Der Termin für die Volksabstimmung war am 23. Oktober 1955. Zur Überwachung hatte der ständige Rat der W.E.U. am 16. Juli 1955 eine neutrale Kontrollkommission einberufen.
Erst drei Monate vorher wurde die CDU im Saarland zugelassen. Die Männer und Frauen der ersten Stunde in Perl, Oberperl und Sehndorf waren:
Heinrich Kleutsch, Johann Kometz, Anna Daemgen, Peter Marx (Wirt), Hans Bertel, Peter Marx (KA), Bruno Woll (Schuldirektor), Ni. Jegen, Franz Rock, J.P. Rock (Oberzugführer, stationiert in Trier /Ehrang).
Letzterer organisierte in der Zeit, in der die CDU verboten gewesen war, Plakate, Handzettel, Mitteilungen und Berichte von der Bundespartei über die Trierer CDU.
Auch nach Zulassung der CDU im Saarland, stieß ihre politische Arbeit auf starken Gegenwind, kam jedoch nicht zum erliegen, sondern wurde in geheimen Treffen im Gasthaus Marx in Sehndorf, mit Hilfe von Strategien, wie z.B. dem erst kurzfristigen Verteilen von Plakaten und Handzetteln und Mundpropaganda aufrechterhalten.
Das Motto war: „Der Dicke muss weg!“ und „Wir wollen Heim ins Reich!“.
Besagte Handzettel und Plakate deponierte man im Lebensmittelgeschäft von Heinrich Kleutsch, wo sie wegen eines Hinweises erfolgreich im Fußboden unterm Dach und auch in Lebensmittelsäcken versteckt werden konnten, bevor die Perler Polizei auf Befehl der Regierung 5 Tage vor der Wahl das Geschäft durchsuchte. Außer einer Rechnung für Plakate und Vordrucke wurde nichts entdeckt und Heinrich Kleutsch musste (lediglich) eine hohe Strafe zahlen. In der darauf folgenden Nacht wurden dank dieses Umstandes die Plakate aufgehängt und die Handzettel verteilt und konnten somit eingehen in den die letzten Tage vor der Volksabstimmung bestimmenden „Abstimmungskampf“.